Briefumschläge werden erst seit dem 19. Jahrhundert verwendet. Zuvor wurden Briefe einfach gefaltet oder gerollt und mit einem Siegel versehen, um den Inhalt zu schützen. Papier war damals noch sehr teuer und kostbar und es war deshalb nicht sinnvoll seinen Brief mit einem Umschlag zu versehen.
Heute ist es Standard, für Briefe und Sendungen ein Couvert zu benutzen. Die ersten Couverts wurden von S.K. Brewer in England (Brighton), einem Buch- und Papierwarenhändler, verkauft. Das war im Jahr 1820. Das Couvert war ein Verkaufsschlager. Der Bedarf stieg rasant an und das Couvert wurde schnell zum Massenprodukt. Da auch der Postverkehr durch höhere Mobilität und intensiveren Handel rasch zunahm und das Versiegeln und Falten von Briefen zu umständlich wurde, galt das konfektionierte Couvert auch als billigere Variante. Heute sind Couverts aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken.
Handel, höhere Mobilität und Alphabetisierung ermöglichen weiten Teilen der Gesellschaft, private und geschäftliche Briefe zu schreiben und zu lesen. Vor allem die Mittelschicht nutze Briefe öfters. Der Briefverkehr nahm rasant zu.
Briefe wurden auf Papier oder Pergament geschrieben und entweder gerollt oder gefaltet und anschliessend versiegelt, um die Inhalte zu schützen.
Das Falten und Versiegeln von Briefen wurde bald zu umständlich. Da jedes Siegel einzigartig war und von sogenannten Siegelbewahrern von Missbräuchen zu schützen. Das Material zum Versiegeln der Briefe wurde aus dem Osten Indiens importiert und war ebenfalls teuer.
Neben dem Militär und der Aristokratie wurden Briefe nun auch vermehrt zu privaten Zwecken von der Mittelschicht genutzt. So zum Beispiel zum Versenden von Einladungen, Ueberbringung von Glückwünschen und so weiter.
Auch die Transportmittel wurden schneller und effektiver. So gab es neben Boten zu Fuss nun auch Pferdekutschen und erleichterte Transportmöglichkeiten auf dem Wasser.
Die Kultur des “Briefeschreibens” boomte im 18. und 19. Jahrhundert. Zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde auch die Stahlfeder mit Federhalter und Tintenfässchen eingeführt. Zu den Entwicklungen in dieser Zeit gehörte auch das neue Papierherstellverfahren mit Chlorbleiche von Claude-Louis Berthollet.
Bis ins 19. Jahrhundert waren gefaltete Briefe noch die Norm. Die Verpflichtung zur Versiegelung von Briefen wurde 1849 offiziell aufgehoben.
Der Buch- und
Papierwarenhändler S.K. Brewer in Brighton stellt im Jahr 1820 erste
standardisierte Couverts mit Hilfe von Schablonen her und verkaufte diese in seinem
Laden. Die Nachfrage wuchs so rasant an, dass die Produktion in Handarbeit bald
nicht mehr ausreichte.
Die Londoner Firma Dobbs & Comp.
übernahmen den Auftrag von S.K. Brewer und starteten die Massenproduktion des
Briefumschlages. Allerdings wurde die Maschine zur Herstellung von Couverts erst
im Jahr 1844 entwickelt.
Die erste Maschine, die entwickelt wurde, um Briefumschläge in Massen zu produzieren wurde von E. Hill & W. De La Rue 1844 in London hergestellt. Es war eine sogenannte Tret-Falzmaschine, die Kapazität der Maschine war damals noch sehr gering.
Die erste patentierte Couvert-Maschine wurde an der Weltausstellung 1851 in London vorgestellt.
Wenn wir den Weg der maschinellen Herstellung von Couverts weiter verfolgen, spielt Reinhart Schmidt eine entscheidende Rolle. 1870 war seine Firma eine der erfolgreichsten in der Herstellung von Umschlägen. Zwei Maschinen arbeiteten gleichzeitig und sorgten für eine höhere Kapazität. Die Produktion umfing schon mehr als 150’000 Umschläge im Jahr 1870.1913 waren es dann schon über eine Million täglich.
Die gleiche Firma führte auch die Produktion von Couverts mit Adressfenstern ein wie wir sie heute kennen und schätzen. Das Fenster war zuerst aus Lack, wurde dann aber durch Pergamin ersetzt.
Die Firma Winkler & Dünnebier brachte 1925 eine Rotations-Briefumschlagmaschine zum Einsatz, die neben einer gesteigerten Produktion auch die Gummierung automatisierte, sodass von nun an auch die Vorgummierung überflüssig wurde und das Couvert wie wir es heute kennen zum Standard wurde.